SAME PROCEDURE AS LAST YEAR?
JA EHH; MACHMA NOMMOI!!!
Letzts Jahr haben wir bereits einmal den Föhnsturm der Bad Tölzer Pfadis bestritten und bezwungen. Drum haben wir uns überlegt, ja warum denn nicht nochmal?! Lange Strecken, viele Höhenmeter, kein Schlaf für gute 30 Stunden, totale Erschöpfung, klingt doch witzig?
Der Entschluss war also sehr klar: Das machen wir nochmal. Auch die dritte Version des Föhnsturm soll wieder in unseren heimischen Gefilden stattfinden mit Start Schliersee Richtung Wallberg und auf Abwegen zurück.
Auch dieses Jahr ging Schliersee mit zwei Teams an den Start, natürlich allesamt Favoriten.
Team Dampflok = Schlierseer Ehemalige und Sieger 2022
Team Laxnaggn = Schlierseer Leiter und Sieger 2023
Auch dieses Jahr war der Föhnsturm nicht ganz ohne. 24 Stunden Zeit um so viele Gipfel und Punkte zu sammeln. Maximal möglich waren dieses Jahr 62 km und 8400 Höhenmeter. Wenn das mal nicht zu Höchstleistungen und Titelverteidigung anspornt.
Gemacht, getan. Rucksäcke gepackt, genug Essen, genug Energieriegel, genug Energydrinks, genug Stirnlampen… halt nee, hat irgendwer eine Stirnlampe dabei? Ouu, oke, dann nochmal heim und holen, ohne wird’s schwierig.
Mit leichter Verspätung mit Start beim Hennerer schießen wir ins Rennen, und los geht der Spaß bei angenehm gemäßigten Temperaturen und entspannter Anfangssteigung in Richtung Rainerkopf, wo wir schon die ersten Gruppen überholen. Der erste schöne Ausblick lässt sich sehen, aber Zeit für Pause haben wir nicht. Drum sofortige Kehrtwendung und schon geht’s am Wasserspitz und Rinnerspitz vorbei geradewegs auf die Bodenschneid. Anders als das Jahr zuvor keine grellenden Sonnenstrahlen, aber soweit ist das Wetter eigentlich perfekt für anstrengende Touren.
Beflügelt von unserem guten Start segeln wir geschmeidig hinab zur unteren Firstalm, wo der erste Posten auf uns wartet. Wobei, es scheint wir waren doch ein klein wenig zu geschwind unterwegs und der Posten ist noch gar nicht fertig aufgebaut. Wir überprüfen unsere Wanderroute und stellen fest, dass wir hier ja später eh nochmal vorbeikommen. Also, anstatt den Postens wandern wir einfach weiter und schon sind wir auf dem Weg hinunter zur Sutten Bahnstation. Wir brauchen unmerklich länger als zu Winterzeiten auf den Skiern und begegnen Elias, der soeben Posten Nr. 2 fertig aufgebaut hat. Nach einer kurzen Baderunde in der Rottach gibt’s eine Runde Steggebladln und Brot. Jetzt verstehen wir auch warum wir das Spiel den ganzen Sommer gespielt haben. Entsprechend schneiden wir auch gut ab in dem Spiel.
Genug verweilt, der Tag neigt sich dem Ende, es wird Zeit weiterzukommen und wir brechen vom Mühlhäusl auf in Richtung Wallberg. Sind ja erstmal bloß läppische 1000 hM. Wir kommen gut voran, bis das verdächtige Wetter sich nun doch entschließt mal einen Schauer loszuwerden. Für den stärksten Teil stellen wir uns unter einem Vordach, allerdings ist ein völliges Ende nicht abzusehen. Drum geht’s weiter, wärmer wird uns sowieso nicht und schon sind wir an der Wallbergstation. Auf den letzten Metern zum Gipfel verschwindet auch die Sonne hinter dem Horizont und wir bemerken ein Gewitter auf uns zukommen. Wir verschwinden vom Gipfel und just zu dem Zeitpunkt des ersten Blitzes in der Nähe finden wir uns bei einem freundlichen Senner in seiner Alm ein. Er hält uns ein wenig für verrückt, als wir nach einer wärmenden Pause und dem vorbeigezogenen Gewitter weiterwollen.
Nächster Stopp ist eine Scheune, in der wir uns erneut unterstellen, da das Unwetter doch noch eine zweite Runde einläutet. Doch nach einer weiteren Stunde trauen wir uns auf die dunklen, rutschigen „Wege“ hinauf zum Setzberg. Ein Hoch auf die Wanderstöcke.
Des Unwetters wegen wurde der theoretische nächste Gipfel Risserkogel kurzfristig aus der Route entfernt, wir laufen also dieselbe Route zurück, auf der wir hinaufkamen. Schon bald stoßen wir auf Posten 3. Nachdem wir die meiste Zeit nur physisch angestrengt waren, wird es Zeit, uns mit einem Rätselspiel auch intellektuell auseinanderzusetzten.
„Weiter, weiter“, heißt es, wir wollen es schließlich vor Sonnenaufgang auf den Rosskopf schaffen.
Schließlich nach weiteren zwei Stunden erreichen wir via Stolzenberg auch perfekt zur Morgenröte den Rosskopf und sehen schon wieder die untere Firstalm und somit auch den vorig übersprungenen Posten. Angekommen kriegen wir warmes Essen und Getränke und ein weiteres Rätselspiel für die grauen Zellen. Trotz allem ist es nicht ganz so warm. Da hilft nur eines. Die Erklimmung des Brecherspitz als nächster Zielgipfel wird mit Sicherheit erwärmende Eigenschaften mit sich bringen.
Recht gehabt, uns ist warm und wir freuen uns erstmal über den Abstieg den ganzen Weg hinunter zum Bootshaus am Schliersee, wo der letzte Posten auf uns wartet. Ein Quiz, Brezen und Tauchgang später sind wir wieder en route, denn zwei Gipfel fehlen uns noch. Der Weg führt uns vorbei an der Ruine Hohenwaldeck auf die andere Seite des Tales aufs Auracher Köpferl, während wir das sonnige Wetter des frischen Tages genießen dürfen.
Auch diesen Gipfel haben wir gemeistert, fehlt nur noch der Rohnberg (Schliersberg). Ein entspanntes, relativ gerades Stück später haben wir ihn erreicht. Von hier fehlt nur noch ein kleiner Spaziergang zur Schliersbergalm, auf der wir aufgrund unserer guten Zeit kurz einkehren, Kraft tanken und anschließend mit der Rodelbahn die letzten Meter zum Schulhaus Schliersee hinabrutschen.
Und wieder ist es vollbracht. Ein geselliges Abendessen und eine witzige Werbeshow später sitzen alle Teams und Helfer beisammen und erneut darf sich unser Team „Laxnaggn“ mit einem Punkt Abstand vor den Holzkirchnern „Föhnfrisur“ über den Sieg freuen.
Wie immer: Super anstrengend, aber ein super Spaß für alle Beteiligten. Nächstes Jahr auf alle Fälle wieder, vielleicht mit anderen Teams auf unserer Seite.
An der Stelle, GROßES DANKESCHÖN an die DPSG Bad Tölz „Eisvogel“ für dieses geniale Event und Ausführung und alle anderen Stämme die uns auf der Wanderung versorgt und bespaßt haben.
Bis zum Föhnsturm IV. Gut Pfad. Eure Laxnaggn.