Föhnsturm 2023

Letzts Jahr hats geheißen:

– Ihr seids doch für Hardcore scouting bekannt? Also wo ist das reine Schliersee Team?

– Jaa, gute Frage…

– Dieses Jahr habt ihr Heimvorteil im Mangfallgebirge und schee anstrengend is aa.

– Wos hoasd des?

– Maximalroute sind 65 km mit 8250 Höhenmetern in 24 Stunden. Des schafft auch ihr nicht.

– … Wos hosd gsogt? WOS HOSD DU GSOGT? JETZ BASS OBACHT!!!

Und somit zur zweiten Iteration des Föhnsturms des Bad Tölzer Stammes fühlten wir uns herausgefordert. Das Team „Laxnaggn“ bestehend aus Niklachs, Sami und Jonathan wurde gegründet, der Sportrucksack mit Stirnlampen, Pullover, Essen und Energydrinks gefüllt und an die Startlinie gegangen. Mehr brauchte es nicht, denn das Konzept des Föhnsturm ist recht simpel: Innerhalb 24 Stunden so viele Gipfel zu bewältigen wie möglich, zwischendurch Aufgaben zu erfüllen und an Posten möglichst viele Punkte zu sammeln.

Um 14:15 am 16.06.23 finden wir uns am Startpunkt am Wanderparkplatz Neuhaus ein und beginnen unsere Wanderschaft voller Energie.

Nach fixen eindreiviertel Stunden haben wir bereits die ersten 1000 hm zum Brecherspitz bewältigt und schießen noch ganz entspannt zur Freudenreich Kapelle um die Extrapunkte hierfür noch einzusammeln. Wetter ist perfekt, die Route technisch einfach und wir genießen währenddessen die schöne Aussicht (solange es eben noch hell ist).

Weiter geht‘s über die obere Firstalm und Spitzingsattel auf die Schönfeldalmen, wo Franzi, Niki und Hr. Müller uns am ersten Posten empfangen. Nach einer lustigen Wurfspielrunde und bissl gschmeidigen Radi geht’s weiter hinauf auf den Jägerkamp, anschließend Aiplspitz, Kleinmiesing, Rauhkopf und Taubenstein, wo wir den Sonnenuntergang genießen. Die Stirnlampen werden vorbereitet und nach unserem romantischen Sundowner marschieren wir weiter.

Nächster Stopp ist das Rotwandhaus, zu welchem uns höflicherweise die Almkatze begleitete, wohl unseren Hunger spürend. Dort wurden wir von Siobhan und Lilli empfangen, die uns erst mit Obst und Powerriegeln versorgen und uns mit ihrem eigenen Wurfspiel bespaßen.

Schnell hetzen wir entgegen des Windes die Rotwand hinauf und zackig wieder hinab, wir haben schließlich noch zu tun und es ist bereits Mitternacht geworden.

In der Dunkelheit erobern wir noch den Hochmiesing und Auerspitz bevor endlich mal ein entspannter Teil folgt, nämlich der Abstieg den ganzen Weg hinunter in die Valepp zum dritten Posten. Samis geniale Abkürzung erweist sich als leichter Irrweg und wir sparen uns grandiose -2km. Allerdings kommen wir genau an einem Haus raus, praktischerweise genau zu einem kurzen flüssigen Mondscheinschauer, also eigentlich perfekt.

Wir treffen auf den dritten Posten mit einem weiteren, wer hätts gedacht, Wurfspiel. Währenddessen kriegen wir auch eine Charge warmes Essen, zu welchem ich feststelle, dass wir Teller hätten mitnehmen sollen. Naja Reis und Hühnchen auf die Hand tuns auch.

Mit frischer Energie beschließen wir den Sieg sicherzustellen und laufen in erstaunlichem Tempo die Valepp entlang bis an die Erzherzog Johann- Klause Hüttn. Jonathan stellt fest, dass es sich lohnt seine Stirnlampen vor solchen Aktionen aufzuladen, wird aber durch die langsam wieder aufgehende Sonne gerettet.

An der Johann Klause hoffen wir dass die Wirtschaft doch eventuell schon um 5 in der früh offen haben könnte, werden aber desaströser weise enttäuscht. Eine kleine Pause gönnen wir uns dann aber doch, schließlich steht uns noch ein letztes 1000 hm Hindernis in Form des Schinders im Weg.

Der Berg macht seinem Namen alle Ehre und in der wunderbaren Vormittagssonne erreichen wir geschunden den Gipfel, genießen ein Nickerchen und beschließen den spaßigeren Weg durchs Schinderkar hinabzurutschen. Alles was nun noch fehlt ist der lange Weg die Valepp zum Spitzingsee hoch (praktisch wäre es auch hier die richtige Valepp entlangzugehen, naja).

Gemacht, getan, wir erreichen den See und somit auch den letzten Posten und werden von Luzia, Chrissi und Volka mit Brezen durchgefüttert. Es erwartet uns wieder ein Wurfspiel, …, nein, halt Stopp, Abwechslung, es gibt ein Wasserspiel. Jippie.

Zu allerletzt erhalten wir die Aufgabe einen großen Stein vom Spitzingsee hinunterzutragen. 15,3 kg wiegt er… enttäuschenderweiser nur der viertgrößte Stein. Eine andere Gruppe nahm es sich als persönliche Herausforderung an, einen 25 kg Felsen mitzuschleppen?

Um 12:30 erreichen wir die Ziellinie, und ein Nickerchen später dürfen wir das famose Essen zubereitet von unseren herzallerliebsten Tobi und Viki essen und uns für unseren ganz klaren Sieg feiern lassen.

Nun ja, es scheint: Hardcorescouting > nicht möglich

HAMMA JA GSOGD, DASS DES GÄHD! DA GOLDENE WANDERSTIEFEL IS UNSARA!

Vielen Dank auf alle Fälle an Stamm Bad Tölz für die witzige Aktion, nächstes Jahr Titelverteidigung.