Auch dieses Jahr stand der längste Tag des Jahres an. Und wie es das Schicksal zu sein scheint, machte uns das Wetter auch dieses Mal einen Strich durch die Rechnung. Und das nicht nur einmal, das hätte der Spannung und dem Erwarten unseres berühmten Feuers nämlich einen herben Rückschlag verpasst. So begannen also unsere Arbeiten statt am 26ten Juni in den frühen Stunden des 9 Julis. Die Leiterrunde versammelte sich und brachte schonmal sämtliche Äxte, Sägen, Fichtenmopeds und den sagenumwobenen frisch erwirtschafteten Fällheber auf die Oberleiten. Zeitgleich versammelten sich jede Menge motivierte Kinder am Pfarrheim und beschlossen ihren Aufbruch auf den Berg. Bald waren alle an der Oberleiten eingetrudelt, im Gepäck auch zwei Vertreter des Stammes Holzkirchen, dank an Anto und Maxi den Kleineren, sowie jeweils ein halber Vertreter aus Benediktbeuern und Bad Tölz. Letztere beiden Stämme entschieden sich als ihren Vertreter Luzia loszuschicken, die sich nun mit unserer Erwartungshaltung der Mitarbeit zweier Stämme in einer Person herumschlagen durfte. Und nun endlich konnte der Spaß beginnen. Unsere Fichtenmopedbeauftragten begannen voller Elan Stück für Stück den Wald von trockenen Bäumen zu befreien, manche bevorzugten die traditionellere Art samt Axt und Säge in den Wald zu ziehen und sich so das Holz zu beschaffen, während sich alle anderen schwer bewaffnet bis an die Zähne ins Dickicht vorarbeiteten und dort sämtliches brennbares Kleinzeug sammelten. Nicht lange dauerte es und schon begannen die ersten Bäume auf den zahlreichen, fleißigen Händen herausgetragen zu werden und am Brennplatz niedergelegt zu werden. Langsam aber stetig wuchs der Haufen an, obenauf saß Max als Haufenkontrolleur, und leitete zusammen mit Kili den Aufbau an. Begeistert sahen auch die Kinder der Holzkonstruktion beim wachsen zu. Als zwischendurch die Motivation das verschwinden drohte, wurde die Mittagspause samt Brotzeit eingeläutet und von der Trinität der Brotzeitbeilagen Wurst, Käse und Gurke gestärkt gingen wir gesammelt wieder zum Angriff über. Und wieder wuchs der Haufen an, der nähere Wald allmählich von Totholz jeglicher Art gesäubert.
Lang dauerte es nicht mehr und die Sonne sank am Horizont während im Gegenzug zu unserer Freude jede Menge Eltern und Ehemalige zu uns aufstiegen, um dem Spektakel beizuwohnen. Die Holzarbeiten wurden angesichts des Holzhaufens beträchtlicher Größe sowie einsetzender Dunkelheit eingestellt, letzte Stabilisierungsarbeiten durchgeführt und ein kleines Grillfeuer wurde entzündet, um die mitgebrachte Grillware verarbeiten zu können.
Nun war der Moment gekommen: Die Nacht hatte Einzug gehalten, in unserer vorbildlichen Rolle die Feuerwehr gewarnt, um einem etwaigen Einsatz am Berg vorzubeugen und das Sonnenwendfeuer 2022 wurde entzündet. Nach kurzer Zeit brannte das Ergebnis eines ganzen Tages harter Arbeit unserer Gemeinschaft, oh und wie es brannte. Da konnten wir wahrlich stolz sein. Und dieses Jahr fiel der Mittelpfosten sogar recht spät um. Lob an die Stabilisierer. Umwogen von der Wärme des gewaltigen Feuers genossen alle anwesenden die Aktion bis nach einigen Stunden das offizielle Ende eingeleitet wurde und nach und nach die Anwesenden wieder nach Schliersee herabstiegen und nur die Leiterrunde samt einem Rover zurückblieben und der Glut beim herunterbrennen zuschauten und den Abend genossen.
Schließlich stiegen auch die verbliebenen, bis auf die Feueraufsichtsverantwortlichen vom Berge, sprangen noch einmal gemeinsam in den See, um den Schmutz des Tages von der Haut zu waschen und ließen den Abend im Hause Zellinger in kuscheliger Gemeinsamkeit ausklingen.
Wieder ein erfolgreiches Sonnenwendfeuer hinter uns gebracht.
Vielen lieben Dank an alle Beteiligten, Leiter, Kinder, Ehemalige und Eltern. Wie immer war es uns ein innerliches und äußerliches Volksfest. Gut Pfad und bis nächstes Jahr. Wir freuen uns auf euch.