Die Geschichte von Jesus hautnah miterleben, von dem Einzug nach Jerusalem bis zur Kreuzigung, diese Möglichkeit hatten heuer 9 Rover und Leiter aus unserem Stamm. Die Passionsspiele in Oberammergau sind bis über alle Landesgrenzen hinaus bekannt und stehen für ein packendes Erlebnis. Heuer gab es wieder für Zahlreiche Jugendliche die Möglichkeit an den Jugendtagen in Oberammergau vor der Prämiere die Durchlaufproben anzusehen. Aber nicht nur, dass es die Möglichkeit auf eine vergünstigte Vorführung gab, gab es auch eine interessante Podiumsdiskussion mit dem Spielleiter Christian Stückl und den Hauptdarstellern. Sowie nach der Vorführung eine bassreiche After-Party im extra dafür aufgestellten Zelt.
Zur Mittagszeit fanden sich alle Teilnehmer unserer Fahrt am Bahnhof in Schliersee ein. Das Materialauto mit Jurte, Mittelstange und Heringen war zu der Zeit schon fertig gepackt, aber zur Abfahrt fehlten noch Fahrer und Beifahrer. Also ging es schon mal für die Gruppe die mit den Öffentlichen anreiste los. Im Zug wurde der perfekte Sitzplatz nach den Spielkriterien des Schafkopfen ausgewählt. Immer vier Personen sollten die Möglichkeit haben zueinander zu schauen und ihre Karte in der Mitte auf einen Stapel abzulegen. In München stand der erste Umstieg an, der sogleich mit einem Einkauf an süßen Snacks einherging. Im Regionalzug wurden die neuen Sitzplätze eingenommen. Manche sammelten noch ein paar Minuten wichtigen Schlaf und Andere bewunderten die hügelige Landschaft. In … mussten wir in einen Bus umsteigen. Da hieß es raus aus dem trockenen und äußerst geräumigen Zug hinaus in den strömenden Regen. Hindurch durch die riesigen Pfützen weiter zur Bushaltestelle. Im weniger komfortablen und von nassen Menschen überfüllten Bus ging die Reise für Alle ans selbe Ziel „Oberammergau“. Dort angekommen hatte sich der Regen zum Glück verzogen und wir konnten uns nun auf den Weg zum Zeltplatz machen. Von weitem konnte man dort schon die Zelte der anderen Pfadfinder aus der Diözese sehen. Am Platz angekommen wurde das Materialauto und ein trockener Unterstand gleich als ablageplatz für die Rucksäcke belegt. Die Jurte war gleich aufgebaut und so konnte den anderen Stämmen auch noch geholfen werden. Am Abend gab es eine wärmende Mahlzeit, bei der man sich immer wieder für eine neue Portion anstellen musste. Es gab Crêpes. Das war für unsere Halbstarken eine ernüchternde Erkenntnis wie lange es dauert, bis ein Crêpe fertig war, danach noch die Füllung hinein kam und wie er im Vergleich dazu rasend schnell er dann aber gegessen war. Am Ende war aber na ein Jeder satt und konnte sich ans Lagerfeuer setzen. Für den spirituellen und abenteuerlichen Ausklang des Abends gab es noch eine Fackelwanderung. Entlang dem Fluss… ging es durch ein kleines Waldstück hinauf zum Berg… oben angekommen wurde kurz innegehalten und danach gab es eine paar Sätze, zu denen man sich Gedanken machen konnte. Zum Abschluss wurde noch ein Pfadfinderlied gesungen. Mit dem Blick über das nächtliche Oberammergau ging es wieder hinab zum Zeltplatz wo die Stimmen vom Lagerfeuer schon klangen. Bis in den späten Abend wurde noch gesungen und geratscht. Am Samstag gab es nach einem leckeren und fruchtigem Frühstück eine lehrreiche Ortsführung mit allen Hintergründen zur Entstehung der Passionsspiele. Es starteten alle interessierten Ministranten, Pfadfinder und Jugendlichen an der Ortskirche und gingen vorbei am Marktplatz bis hin zum Passionstheater. Es ergaben sich viele tolle und spannende Geschichten zu Leuten und Häusern des Ortes. Mittags gab es ein reichhaltiges Essen, welches bis zur Spielpause am Abend anhalten musste. Frisch gestärkt und mit genügend warmer Kleidung ging es in das halb offene Passionstheater. Vor den vielen Eingängen stauten sich trotzdem zahlreiche Jugendliche in alle Himmelsrichtungen. Am Platz angekommen dauerte es nicht lang bis es los ging. Zur Aufführung ist nur so viel zu sagen. Es war durchaus interessant die verschiedenen Tiere auf der Bühne zu beobachten, sowie ihre Hinterlassenschaften die auf der Bühne zurückblieben. In der Pause ging es na in die kleine Pizzeria um die Ecke. Dort wurde schon auf die hungrigen Theaterbesucher gewartet. Nach einem kleinen kühlen Getränk, einer dick belegten Pizza und einem wärmenden Kakao als Nachspeise ging es zurück in das nun im Dämmerlicht liegende Theater. Nachdem wieder fast alle Zuschauer ihre Plätze eingenommen hatten, ging es weiter. Die Kreuze standen und die Zuschauer verließen mit dem ein oder anderem gesenkten Gesicht das Gebäude. Jetzt brauchte jeder erst einmal frische Luft zum Durchatmen. Für die einen ging es danach in das große Zelt mit der Podiumsdiskussion, den Essensständen und der Party. Die anderen Pfadis gingen zurück zum Lagerplatz und ließen den Abend dort mit tiefen Gesprächen, Blicken in das Lagerfeuer und verbindenden Liedern ausklingen. Am Sonntag gab es etwas später Frühstück um sich danach gestärkt an den Abbau zu machen. Nachdem wieder Alles in den Rucksäcken und im Materialauto verstaut war ging es mit dem Abschlussgottesdienst weiter. Der Gottesdienst wurde von den Kuraten vorbereitet und mit einem selbstgebastelten Holzkreuz eröffnet. Während der Fürbitten konnte ein jeder auf vielen bunten Zetteln seine Wünschen und Bitten notieren und diese anschließend in den Stamm des Kreuzes stecken. Zur frühen Mittagszeit waren die Personen, die mit dem Zug nach Hause fuhren mit Ihren Rucksäcken gerichtet und warteten auf den Abmarsch. Das Materialauto machte sich wieder mit zwei Leitern auf den Rückweg. Ein bis zwei Leute hatten aber noch nicht Alles am Platz erledigt und mussten deshalb später sehr schnellen Schrittes zum Bahnhof laufen. Um dort leicht außer Atem noch in die piepsende Türe einzusteigen.
Während der Rückfahrt schlief der Großteil der Pfadis und wurde nur zu den nötigen Umstiegen wach. Es war also ein kurzes, aber doch intensives Wochenende.
Sollte es zu den nächsten Passionsspielen wieder Jugendtage geben, freuen wir uns, wenn die Diözese wieder so eine großartige Fahrt organisiert. Danke