Winterhike

Als in der Nacht vom 06. auf den 07. Januar so viel Schnee fiel, dass das Landratsamt Miesbach am morgen darauf den Katastrophenfall ausrief, waren wir… zelten!

Wir starteten am Sonntag, den 06. gegen 11 Uhr morgens in Neuhaus. Der eigentliche Plan sah folgendermaßen aus: Schnell den Hirschgröhrkopf hoch, Kohte aufstellen, Feuerholz machen und dann den Tag mit kochen, lachen, ratschen und essen in der Kohte verbringen.

Nur der Teil mit „schnell hoch“ funktionierte nicht so wie gedacht. Trotz Schneeschuhe war der Neuschnee hüfthoch. Ferner war der Schnee so fluffig, dass bei zwei Schritten vorwärts auch immer ein Schritt rückwärts dabei war.

Für die, die sich auskennen: Vom Wasmeier bis zur Probstalm brauchten wir fast eine Stunde…

Als wir endlich eine passende Stelle für unsere Kohte gefunden hatten, ging es nicht minder anstrengend weiter. Die Fläche, auf der Kohte stehen sollte, musste von Schnee befreit werden.

Gesagt, getan. Anschließend kleideten wir den „Schlafbereich“ noch mit Daxen aus. Da drauf kam ein Poncho, dann der Biwacksack, in den Biwacksack Schaffelle und dann Thermarestmatte und Schlafsack. So eingerichtet übersteht man auch Nächte bis – 20 °C.

Nach weiteren 2 h Holzmachen dämmerte es bereits. Zeit, endlich mit der Kocherei zu beginnen.

Die großen Vorteile von Winterhikes: man muss sich über Trinkwasser keine Gedanken machen – es liegt überall herum. Die Kühlung von verderblichen Lebensmitteln – einfach neben dich in den Schnee legen. Abspülen – einfach mit Schnee ausreiben, fertig.

Es gab Rindsgulasch mit Semmelknödel. Dekadent, aber man gönnt sich ja sonst nichts.

Geschlafen haben wir richtig gut, es war fast schon etwas zu warm.

In der Früh mussten wir  erst einmal uns und die Kohte aus dem Neuschnee ausbuddeln.

Ins Tal ging es dann etwas schneller als Bergauf. Man musste lediglich purzeln als eine Form der Fortbewegung akzeptieren.

(Fotos von Marlies)