Roverhike 2017

„Fliegerbombe bei Oberlaindern gefunden, BOB fährt nicht mehr!“ – war die Meldung des Tages am 13. Oktober. Und das an dem Tag an dem 8 Rover und 3 Leiter mit dem Zug zum hiken ins Nördlinger Ries fahren wollten.

Gott sei Dank enschied sich die Fliegerbombe rechtzeitig dazu, entschärft zu sein, sodass wir mit der ersten BOB, die wieder regulär fuhr, nach München fahren konnten. Die 10 minütige Verspätung konnten wir durch einen beherzten Sprint durch den Münchner Hauptbahnhof ausgleichen. Verschwitzt saßen wir in der Regio und wussten „jetzt geht’s los“.

Um 20:30 Uhr verließen wir den Nördlinger Bahnhof und marschierten bei sternenklarer Nacht los. Nach ungefähr acht Kilometer waren wir theoretisch am Ziel angekommen. Warum theoretisch? Es war dunkel und wir suchten eine Höhle. Nach etwas suchen und stolpern hatten wir sie aber dann gefunden und machten es uns gemütlich. Außer Tobi, der mit seinen 1,95 m Körpergröße erst einmal die exakte Deckenhöhe eruierte.

Noch kurz Holz geholt, Feuer entfacht, Chai gekocht und wir ließen den Tag am Höhleneingang ausklingen.

Mit der aufgehenden Sonne erwachten wir und genossen den Blick über das Frühnebel verhangene Nördlinger RIes. Die Sonne ging ein zweites Mal auf, als wir Pfannenkuchen zum Frühstück machten. Gestärkt ging es nur mit einer groben Karte bewaffnet los. Wir Leiter wollten es den Rovern bei der Navigation auch nicht allzu leicht machen. Im gemütlichen Zick-Zack-Kurs ging es über Stock und Stein. Um einer eventuell aufkommenden Langeweile entgegen zu wirken band sich Elias geschwind die Gitarre um und begann zu spielen. Wir konnten uns den Gitarrenklängen nicht verwehren und so zogen wir laut singend weiter.

Gegen 14 Uhr erreichten wir die Burgruine Niederhaus. Erleichtert ließen wir unsere Rucksäcke fallen und begannen unser wohlverdientes MIttagessen. Anschließend erforschten wir noch die Ruine bzw hielten einen Mittagsschlaf. Gegen Nachmittag sattelten wir wieder auf und wir wanderten weiter. Nächstes Ziel: Burgruine Hochhaus. Vorteil: der Weg dorthin ist kaum ausgeschildert, es gibt keinen wirklichen Weg dorthin und die Ruine liegt gut versteckt im Wald. Nachteil: ebenda.

Aber wir wären keine Pfadfinder, wenn wir es nicht geschafft hätten. Vor uns erstreckte sich eine riesige Burgruine (mind. 10x Hohenwaldeck) mit einen immer noch begehbaren dreistöckigen Turm. Eine absolute Empfehlung für jeden, der sich für Burgruinen interessiert! Dies mag auch der Grund sein, warum wir erst eine Stunde die Ruine erkundeten, bevor wir mit dem Abendessen kochen beginnen konnten. Es gab Schinkennudeln, Schokobananen und den obligatorischen Chai. Gesättigt sangen wir, bis uns die Müdigkeit überkam und wir uns zum schlafen legten.

Nach einem ausgiebigen Frühstück (Schinkennudeln) kochten wir noch unser Mittagessen vor (Gemüsereis). Daraufhin packten wir unsere sieben Sachen und machten uns auf den Rückweg nach Nördlingen. Wie die Tage zuvor, zeigte sich auch heute das Wetter von seiner besten Seite: blauer Himmel, Sonnenschein, nicht zu warm, dazu noch herbstlich gefärbte Bäume. Traumhaft! Und so marschierten wir erneut laut singend durch die Landschaft. Als wir schließlich Nördlingen erreichten, waren wir dennoch froh, endlich am Ziel zu sein. Noch ein kurzes Eis und dann ging es mit dem Zug zurück nach Schliersee.

Ein wunderschönes Hike mit tollen Menschen war zu Ende.