Kanutour 2015 – Mecklenburgische Seenplatte

Kanutour 01.08. – 16.08.

Am ersten August um 6:30 Uhr morgens machten wir uns mit dem Zug in Richtung Mecklenburgische Seenplatte auf. Vollgepackt mit etlichen wasserdicht verpacken Klamotten, Kochausrüstung und Zelten trafen wir uns am Schlierseer Bahnhof. Auch die Kleinen hatten schon eifrig Seesäcke gepackt und waren voller Tatendrang und voller Spannung auf die kommenden zwei Wochen.

Zunächst fuhren wir mit der BOB nach München von dort aus mit dem ICE weiter Richtung Neustrelitz und von dort mit einer kleinen Bimmelbahn Richtung Mirow.
Nach einem kurzen Fußmarsch am Campingplatz angekommen, wurden die Zelte aufgebaut und ein wohlschmeckendes Abendessen zubereitet.
Am nächsten Tag bekamen wir die reservierten Kanus, Schwimmwesten und Paddel.
Kaum hielten wir alles Leihmaterial in den Händen, begann die große Schlacht um die Sitzverteilung in den Kanus.
Nachdem dies entschieden war und die Rucksäcke und Utensilien für zwei Wochen Kanutour gepackt waren, wurden die ersten Kanus mit Besatzung zu Wasser gelassen.

Trotz Einweisung seitens des Kanuverleihers schienen seine Worte nicht bei jedem angekommen zu sein. Mal ging es von links nach rechts, mal andersherum, mal wurde die Kreiszahl Pi in Gänze zelebriert. Auf alle Fälle ging es selten nach Steuermanns Gusto.

Dies war nicht nur witzig sondern teilweise auch sehr spannend. Vor allem in engeren Kanälen mit entgegenkommenden AIDA Nachbauten krebsrot gebräunter Tennissocken-Sandalen- Humanoiden preussischer Abstammung.
Poseidon sei Dank kam alsbald die erste Schleuse und wir konnten die Wartezeit als Verschnaufpause wahrnehmen. Wir warteten bis die Schleuse offen und die großen Schiffe drinnen waren. Anschließend durften wir als lebende Lückenfüller und Abstandshalter die Wasserspiegel Hebung oder Senkung miterleben.
Die anschließende Strecke zum Campingplatz war nicht mehr so weit und auf den letzten Metern wurde sogar schon ein erstes Rennen ausgetragen.

Schon bald stellte sich ein geregelter Tagesablauf ein:
Halb acht aufstehen, Frühstück um acht, Zelte abbauen, packen, Abfahrt um halb zehn, paddeln bis halb eins, eine Stunde Mittagspause, weiter paddeln bis drei oder vier. Dann kam der jeweils spannendste Moment des Tages. Um die Freiheit zu haben je nach Wetter oder Tagesform die Tagestouren kurzfristig anzupassen, hatten wir bei keinem Campingplatz Plätze reserviert. Zum Glück hatten immer alle Campingplätze, die wir als erstes ansteuerten auch einen Platz für uns. Nach dem Löschen der Bootsfracht und dem Aufbauen der Zelte blieb fast immer noch genug Zeit für eine Runde Schwimmen. Erfrischt machte sich dann das Küchenteam daran ein Abendessen zu zaubern.
Abends wurde noch zusammengesessen, fröhliche Lieder gesungen und in die Schlafsäcke geschnarcht.
Lagerfeuer waren leider aufgrund der ausgerufenen höchsten Waldbrandgefahr-Stufe selten.
Lediglich zwei Mal konnten wir ein Feuer entzünden. Ebenfalls zwei Mal grillten wir. Diese Grillabende ließen keine Wünsche offen und können zu Recht als Höhepunkte der Fahrt gesehen werden.
Ein weiterer Höhepunkt waren die zwei Tagestouren durch für Motorboote gesperrte Gewässer. Umgefallene Bäume, seichte Stellen, Adler aller Art und eine idyllische Ruhe werden für immer in unserem Gedächtnis bleiben.

Insgesamt war es eine sehr warme Sommerfahrt, mit vielen neuen Erfahrungen und einer immer besser eingespielten Truppe.
Der eine Regentag wurde gut weggesteckt, denn es war lustiger das Wasser mit Schwämmen aus dem Kanu zu entleeren und sich gegenseitig mit Wasserpistolen zu bespritzen als schlechte Laune zu bekommen.
Denn wie jeder weiß: Für einen Pfadfinder gibt es kein schlechtes Wetter. Nur schlechte Ausrüstung.
Einen elften Geburtstag hatten wir auch zu feiern. Dieser wurde ausgiebig mit Kuchen und Kaba gefeiert.

Bilder